Hofert S (2025)
Publication Type: Journal article
Publication year: 2025
Book Volume: 262
Pages Range: 243-276
Journal Issue: 2
DOI: 10.37307/j.1866-5381.2025.02.02
Der vorliegende Beitrag liest die Soltâne-Episode aus der Perspektive des Ecocriticism und zeigt die Dynamiken eines agenziellen Natur-Kultur-Gefüges in der Szene auf. Es wird dargelegt, wie Parzival und Herzeloyde von den Vögeln affiziert werden, wobei der Kontrast zwischen den beiden Figuren, die Gegenüberstellung ihrer unterschiedlichen Positionen innerhalb des Gefüges und ihre variierenden Zugänge zu ihrer Umwelt deutlich machen, wie sehr eine ästhetische Wahrnehmung der Natur durch kulturelles Wissen, Erfahrungen und Erwartungen geprägt ist. Dabei zeigt das Close Reading der Soltâne-Episode ebenfalls, dass die fehlende kulturelle Sozialisation Parzivals nicht nur als Defizit bewertet werden muss, sondern auch die Chance bietet, jenseits kultureller Muster einen unverstellten Zugang zur Welt zu erfahren. Wie fruchtbar die Ansätze des Ecocriticism für die Mediävistik sein können, wird schließlich mit Blick auf Tristans Kindheit sowie auf den Wilden Mann und die Brunnen-Aventiure im ‚Iwein‘ diskutiert.
APA:
Hofert, S. (2025). Vom Schweigen der Vögel in Soltâne. Naturästhetik und das Experiment eines Ecocritical Close Readings von Wolframs ‚Parzival‘ (mit einem Ausblick auf ‚Iwein‘ und ‚Tristan‘). Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, 262(2), 243-276. https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2025.02.02
MLA:
Hofert, Sandra. "Vom Schweigen der Vögel in Soltâne. Naturästhetik und das Experiment eines Ecocritical Close Readings von Wolframs ‚Parzival‘ (mit einem Ausblick auf ‚Iwein‘ und ‚Tristan‘)." Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 262.2 (2025): 243-276.
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