Sophia A, Kleinstäuber M, Weise C (2024)
Publication Type: Conference contribution, Abstract of a poster
Publication year: 2024
Fragestellung: Prämenstruelle Beschwerden betreffen viele Frauen* im gebärfähigen Alter. Bis zu 80% der Frauen* erleben kognitive, emotionale und/oder körperliche Beschwerden in der Woche vor ihrer Menses, die im Allgemeinen als prämenstruelles Syndrom (PMS) bekannt sind. Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) beschreibt eine Form dieser prämenstruellen Beschwerden, die bei rund 6% aller Frauen* in besonders schwerer Form auftreten und die Lebensqualität beeinträchtigen können. Biopsychosoziale Störungsmodelle erklären PMDS als ein Störungsbild, das durch eine Interaktion von biomedizinischen und psychosozialen Faktoren bedingt wird. Daher stellt Psychotherapie ein wichtiges Glied im interdisziplinären Therapieangebot der PMDS dar. Hierbei zeigte beispielsweise eine auf PMDS zugeschnittene kognitiv-verhaltenstherapeutische (KVT) Online-Intervention bereits positive Effekte für die Symptomlinderung. Da PMDS-geschulte Behandler*innen nicht in jeder Region vertreten sind, bieten onlinebasierte Interventionen ein ortsunabhängiges Therapieangebot. Darüber hinaus sind insbesondere App-basierte Programme vielversprechend, da sie aufgrund ihres niedrigschwelligen Charakters gut in den Alltag integriert werden können.
Methoden: Ziel der geplanten Pilotstudie ist es, eine erste Schätzung der Wirksamkeit einer personalisierten Selbsthilfe-App bei PMDS in Vorbereitung für eine umfassende randomisiert-kontrollierte Studie (RCT) zu erhalten. Die Teilnehmenden bearbeiten selbstständig über 8-Wochen KVT-basierte Inhalte und Übungen zu Psychoedukation, kognitiver Umstrukturierung, Stressreduktion, Achtsamkeit und Veränderung im Gesundheitsverhalten. Randomisiert sollen 60 PMDS-Betroffene einer der 2 Gruppen (Interventions- und Wartekontrollgruppe) zugeordnet werden. Zu vier Messzeitpunkten (Beginn, Mitte, Ende der Intervention und 3-Monatskatamnese) werden die Symptomstärke, die Belastung durch PMDS sowie weitere sekundäre Outcomes (z.B. Selbstwirksamkeit, Angstsymptome) gemessen. Die Daten werden basierend auf dem Intention-to-Treat-Prinzip ausgewertet.
Diskussion: Auf dem Poster werden die ersten Ergebnisse zur Wirksamkeit der Intervention vorgestellt. Durch das App-basierte Programm soll eine PMDS-spezifische Behandlung ermöglicht werden, die Betroffene in ihren Alltag integrieren und ggf. komplementär zu anderen Behandlungen wahrnehmen können. Das KVT-Programm soll langfristig den Umgang mit PMDS-Symptomen verbessern. Die Ergebnisse der Studie geben Implikationen für den anschließenden RCT sowie die Registrierung der App als Digitale Gesundheitsanwendung.
*Studien beziehen sich meist auf Frauen, es können jedoch Menstruierende aller Geschlechter betroffen sein
APA:
Sophia, A., Kleinstäuber, M., & Weise, C. (2024, June). Eine Selbsthilfe-App bei Prämenstrueller Dysphorischer Störung? - Eine Pilotstudie zur Wirksamkeit eines kognitivverhaltenstherapeutischen App-basierten Programms. Poster presentation at 3. Deutscher Psychotherapiekongress 2024, Berlin, DE.
MLA:
Sophia, Antonioli, Maria Kleinstäuber, and Cornelia Weise. "Eine Selbsthilfe-App bei Prämenstrueller Dysphorischer Störung? - Eine Pilotstudie zur Wirksamkeit eines kognitivverhaltenstherapeutischen App-basierten Programms." Presented at 3. Deutscher Psychotherapiekongress 2024, Berlin 2024.
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