Einfluss von digitalem Self-Tracking auf die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz – eine qualitative Studie

Stassen G, Haaß K, Carl J, Schaller A (2022)


Publication Language: German

Publication Type: Conference contribution, Abstract of lecture

Publication year: 2022

Publisher: dvs

City/Town: Tübingen

Pages Range: 67

Conference Proceedings Title: Poly-Pill Bewegung: Chancen, Risiken und Nebenwirkungen

Event location: Institut für Sportwissenschaft Tübingen

URI: https://www.dvs-gesundheit2022.de/media/files/Abstractband_dvs Gesundheit_2022_überarbeitet.pdf

Abstract

Einleitung

Das systematische Aufzeichnen eigener Verhaltensmuster („Self-Tracking“) kann zu Stei- gerungen des Bewegungsverhaltens führen. Weniger untersucht sind bislang Auswirkungen auf die Gesundheitskompetenz (Scherenberg, 2019). Ausgehend vom Modell der bewe- gungsbezogenen Gesundheitskompetenz (BGK) (Sudeck & Pfeifer, 2016) war die Zielstel- lung der qualitativen Studie den Einfluss von digitalem Self-Tracking zu untersuchen.

Methode

In insg. neun Leitfadeninterviews wurden die Teilnehmer*innen (56 % ♀, Alter: 48±12 Jahre, Bildungsstand: 78 % hoch, Ausdauerbewegungsempfehlungen: 89 % erreicht, Tracking seit 6,2±4,1 Jahren) gebeten nach Beantwortung der zehn Abschnitte des BGK-Fragebogens (Carl et al., 2020) retrospektiv den Self-Tracking-Einfluss auf die jeweilige Modellfacette zu beschreiben. Die Transkriptauswertung erfolgte inhaltsanalytisch (MAXQDA 2020).

Ergebnisse

Positive Einflüsse wurden schwerpunktmäßig mit Blick auf die Körperwahrnehmung, die Steuerbarkeit des körperlichen Trainings, die Selbstwirksamkeit und die Selbstkontrolle und z.T. hinsichtlich der Bewältigbarkeit von Ausdaueranforderungen und der Affektregulation beschrieben, wohingegen bzgl. der Bewältigbarkeit von Kraft- und Gleichgewichtsanforde- rungen und der kognitiven und emotionalen Einstellung ggü. körperlicher Aktivität nur ge- ringe oder keine Einflüsse geäußert wurden.

Diskussion

Zukünftige Untersuchungen sollten verstärkt Personen mit geringer Bewegungsaffinität ein- schließen. Die Ergebnisse deuten dennoch Möglichkeiten eines Self-Tracking-Einsatzes in kompetenzorientierten Bewegungsförderungsmaßnahmen an. Bei der Planung von (Inter- ventions-)Studien sollten weitergehend unintendierte bzw. ggf. negative Wirkungen bedacht werden (bspw. verringerte intrinsische Motivation oder Abnahme der Freude an Bewegung).

Literatur

Carl, J., Sudeck, G. & Pfeifer, K. (2020). Competencies for a Healthy Physically Active Lifestyle: Second-Or- der Analysis and Multidimensional Scaling. Frontiers in Psychology, 11, 558850. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.558850

Scherenberg, V. (2019). Prävention via Lifelogging – Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Selbstvermes- sung. In M. A. Pfannstiel, P. Da-Cruz & H. Mehlich (Hrsg.), Digitale Transformation von Dienstleis- tungen im Gesundheitswesen VI: Impulse für die Forschung. Springer Gabler.

Sudeck, G. & Pfeifer, K. (2016). Physical activity-related health competence as an integrative objective in exercise therapy and health sports – conception and validation of a short questionnaire. Sportwis- senschaft, 46(2), 74–87. https://doi.org/10.1007/s12662-016-0405-4

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How to cite

APA:

Stassen, G., Haaß, K., Carl, J., & Schaller, A. (2022). Einfluss von digitalem Self-Tracking auf die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz – eine qualitative Studie. Paper presentation at Jahrestagung dvs-Kommission Gesundheit, Institut für Sportwissenschaft Tübingen.

MLA:

Stassen, Gerrit, et al. "Einfluss von digitalem Self-Tracking auf die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz – eine qualitative Studie." Präsentiert bei Jahrestagung dvs-Kommission Gesundheit, Institut für Sportwissenschaft Tübingen Hrg. Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft - Kommission Gesundheit, Tübingen: dvs, 2022.

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