Einflussfaktoren auf die partizipative Entwicklung und Implementierung bewegungsförderlicher Interventionen in der Pflegeausbildung

Einleitung

In der Bewegungsförderung werden zunehmend partizipative Ansätze verwendet, um mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis zielgruppen- und settingspezifische Interventio- nen zu entwickeln und implementieren. Derartige Prozesse sind gekennzeichnet durch eine hohe Flexibilität und Komplexität, sodass zahlreiche Faktoren deren Erfolg bzw. Misserfolg bedingen können (Beckett et al., 2018). Ziel dieser Studie ist die Untersuchung relevanter Faktoren, die den Erfolg eines partizipativen Ansatzes zur Entwicklung und Implementie- rung bewegungsförderlicher Interventionen in zwei Pflegeschulen beeinflusst haben.

Methode

Die Evaluation folgte einem „mixed methods“-Design. Zur Identifikation von Einflussfaktoren wurden semi-strukturierte Interviews mit beteiligten Akteur*innen aus beiden Pflegeschulen geführt (n = 4). Die Auswertung der Interviews erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse durch Extraktion. Der Implementationsstatus der entwickelten Interventionen wurde per Fra- gebögen erhoben (n = 22); die Fragebogendaten wurden deskriptiv analysiert.

Ergebnisse

Mittels des partizipativen Ansatzes wurde eine Multikomponenten-Intervention pro Pflege- schule entwickelt. Der Prozentsatz implementierter Interventionskomponenten differierte mit 33,3% bzw. 18,2% zwischen beiden Pflegeschulen. In diesem Zusammenhang wurden die folgenden elf Einflussfaktoren identifiziert: Champion, Commitment, Empowerment, Enga- gement, gesundheitsförderliche Leitung, Ownership, Relevanz, Ressourcen, strategische Planung, Verankerung und Verantwortlichkeit. Darüber hinaus konnte eine Vielzahl vorge- lagerter Faktoren (z.B. personelle Wechsel, persönliche Einstellung, Qualifikation) identifi- ziert werden, die wiederum das Vorhandensein ebendieser Einflussfaktoren bedingt haben.

Diskussion

Die Nutzung partizipativer Prozesse zur Entwicklung und Implementierung bewegungsför- derlicher Interventionen erscheint in der Pflegeausbildung vielversprechend. Dabei hängt das Gelingen solcher Prozesse von verschiedenen Einflussfaktoren ab, die oftmals in einem komplexen Zusammenspiel agieren. Um das Gelingen partizipativer Prozesse zur Bewe- gungsförderung zu unterstützen, könnte es sinnvoll sein, diese settingspezifischen Faktoren zu Beginn eines solchen Projektvorhabens zu erheben, um bereits vorhandene Förderfak- toren zu nutzen bzw. defizitäre Faktoren zu adressieren.

Literatur

Beckett, K., Farr, M., Kothari, A., Wye, L., & Le May, A. (2018). Embracing complexity and uncertainty to create impact: exploring the processes and transformative potential of co-produced research through devel- opment of a social impact model. Health Research Policy and Systems, 16:118.