Lösel F, Bender D (2003)
Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes
Publication year: 2003
Publisher: Steinkopff
Edited Volumes: Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters
City/Town: Darmstadt
Pages Range: 267-275
ISBN: 978-3-7985-1192-7
DOI: 10.1007/978-3-662-21913-3_21
Bei Eigentumsdelikten wird einem Eigentümer eine Sache entzogen, beschädigt oder zerstört. In nicht ganz scharfer Abgrenzung unterscheiden sich von ihnen Vermögensdelikte dadurch, daß der Täter nicht unmittelbar die Sache angreift, sondern die vermögensrechtliche Lage des Opfers verschlechtert (Kürzinger 1993). Die wichtigsten Eigentumsdelikte sind einfacher Diebstahl und Diebstahl unter erschwerenden Umständen („schwerer“ Diebstahl), Unterschlagung, Sachbeschädigung, Brandstiftung und unbefugter Gebrauch von Kraftfahrzeugen, während unter Vermögensdelikten vor allem Betrug, Untreue, Hehlerei, Wucher, Wilderei und Ausbeutung Minderjähriger subsumiert werden. Psychologische Aspekte machen allerdings die Grenzen juristischer Deliktklassen fließend. So ist z. B. der Raub partiell als Eigentumsdelikt und die Erpressung als Vermögensdelikt zu verstehen, wenngleich sie wegen des angewandten Zwangs der Gewaltkriminalität zugerechnet werden. Gerade bei Raubdelikten unter Jugendlichen, wenn z.B. Baseball-Kappen unter Drohung weggenommen oder weggerissen werden, sind die phänomenalen Unterschiede zur Eigentumsdelinquenz teilweise gering. Umgekehrt können Sachbeschädigung und Brandstiftung eine stark aggressive Komponente enthalten, ohne daß sie als Gewaltdelikte i.e.S. bezeichnet werden. Ein nicht unerheblicher Teil der Eigentumsdelinquenz muß als Beschaffungskriminalität auch im Zusammenhang mit Drogendelikten gesehen werden.
APA:
Lösel, F., & Bender, D. (2003). Eigentumsdelikte. In R. Lempp, G. Schütze & G. Köhnken (Eds.), Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters. (pp. 267-275). Darmstadt: Steinkopff.
MLA:
Lösel, Friedrich, and Doris Bender. "Eigentumsdelikte." Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters. Ed. R. Lempp, G. Schütze & G. Köhnken, Darmstadt: Steinkopff, 2003. 267-275.
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