EFFEKT®-Interkulturell : Implementierung und Evaluation eines präventiven Kinder- und Elterntrainings an Grundschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund

Runkel D (2009)


Publication Language: German

Publication Status: Accepted

Publication Type: Thesis

Publication year: 2009

Original Authors: Runkel Daniela

Publisher: Universität Erlangen-Nürnberg: Institut für Psycholgie

Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Durchführung und Evaluation des Präventionsprogramms EFFEKT®-Interkulturell an zwei Schulen in sogenannten „Brennpunktgebieten“ mit einem Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund von über 60%. Bei den Kursen handelt es sich um eine Adaption des Programms EFFEKT® (Entwicklungsförderung in Familien: Eltern- und Kinder-Training; Lösel, Beelmann, Stemmler & Jaursch, 2006). Die eher universell als selektiv präventiv konzipierten Trainings zielen auf die Prävention sozialer Verhaltensprobleme der Kinder, die Förderung sozialer Kompetenzen und die Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz ab. An der Untersuchung im Kontext der Erlangen-Nürnberger Entwicklungs- und Präventionsstudie nahmen 195 Erstklässler und deren Eltern teil. Die Kinder der Trainingsgruppe wurden über einen Zeitraum von fünf Wochen zweimal pro Woche in insgesamt zehn Einheiten des sozialen Kompetenztrainings IKPL (Ich kann Probleme lösen) trainiert. Das Elterntraining erstreckte sich über sechs Wochen mit je einer wöchentlichen Sitzung. Beide Maßnahmen wurden im schulischen Kontext umgesetzt. Die Evaluation der vorliegenden Studie umfasst sowohl eine Machbarkeits- (Implementierung) als auch eine Wirksamkeitsanalyse (Prozess- und Wirkungsevaluation). Die Wirkungsevaluation (intent-to-treat-Analysen) erfolgte anhand eines quasiexperimentellen Designs (drei Messzeitpunkte; Prä-post-follow-up-Design) mit parallelisierter Kontrollgruppe. Die Ergebnisse sprechen für eine gelungene Implementierung von EFFEKT®-Interkulturell. Hinsichtlich der Effektivität zeigte sich in der Prozessevaluation, dass sich das Problemverhalten der Kinder signifikant verringerte, während das sozial kompetente Verhalten zunahm. In den Ergebnissen der Posttestmessung (Lehrerurteil) zeichnete sich hinsichtlich der Verringerung des Problemverhaltens – im Gegensatz zu den Ergebnissen für sozial kompetentes Verhalten – nur ein äußerst geringer Effekt ab. Kein signifikanter Trainingseffekt ergab sich in den Einschätzungen der Mütter. Deutlich höhere Effekte wurden bezüglich der sozialen Problemlösefertigkeit der Kinder erzielt. In der Follow-up-Messung nach sechs Monaten führten die Trainings zu signifikanten positiven (Sleeper)-Effekten hinsichtlich Emotionaler Störungen, Externalisierenden Verhaltens, des Gesamtproblemwerts sowie sozial kompetenter Verhaltensweisen. Je nach Art des erhaltenen Treatments wurden in Bezug auf den Gesamtproblemwert Effektstärken zwischen ES = .31 und ES = .49 erreicht, wobei die Effekte bei der Kombination von Kinder- und Elternkurs am deutlichsten ausfielen. Zudem profitierten Kinder mit hohen Ausgangswerten stärker von den Trainings. In Abhängigkeit vom Geschlecht und Migrationshintergrund zeigten sich hingegen inkonsistente Ergebnisse.

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How to cite

APA:

Runkel, D. (2009). EFFEKT®-Interkulturell : Implementierung und Evaluation eines präventiven Kinder- und Elterntrainings an Grundschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund (Dissertation).

MLA:

Runkel, Daniela. EFFEKT®-Interkulturell : Implementierung und Evaluation eines präventiven Kinder- und Elterntrainings an Grundschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund. Dissertation, Universität Erlangen-Nürnberg: Institut für Psycholgie, 2009.

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