Das Potenzial von corallinen Algen als Indikator des Klimas in der Südlichen Hemisphäre und für die Evaluierung von globalen Klimamodellen: eine Fallstudie zu Neuseeland - Fortsetzungsprojekt
Third party funded individual grant
Start date :
01.10.2024
End date :
30.09.2026
Project details
Scientific Abstract
Globale
Klimamodelle (Abk. GCMs) sind unsere wichtigsten wissenschaftlichen
Werkzeuge, um das Klima der Zukunft einzuschätzen. Zudem liefern sie
Daten-Input für regionale Atmosphärenmodelle, die uns die Berechnungen
erlauben, wie sich der globale Klimawandel in bestimmten Regionen und
Orten äußern wird (der sog. Klima-Impakt). Aufgrund dieser Bedeutung
müssen GCMs so gut wie möglich mit Beobachtungen des vergangenen Klimas
evaluiert werden, wobei ein Fokus auf der sog. "historischen Periode"
von 1850 bis zur Gegenwart liegt. Die Evaluierung ist jedoch für den
Zeitraum vor 1950 schwierig wegen einer deutlich reduzierten
Beobachtungsqualität. Für die Südliche Hemisphäre ist das skizzierte
Problem besonders groß, da sie im Vergleich zur Nördlichen Hemisphäre
schwächer untersucht ist. --- Das hiesige Projekt setzt einen
aufstrebenden Klima-Indikator ein, krustenbildende coralline Algen
(KCA), um die Beobachtungszeitreihe des Klimas in Neuseeland bis 1850
zurück zu verlängern - mit dem Ziel der Verwendung dieses neuen
Datensatzes für die Evaluierung von GCMs und Verbesserung regionaler
Klimamodellierung. KCA haben
im Vergleich zu anderen
Klima-Indikatoren mehrere Vorteile, z.B. ihre weltweite Verbreitung,
zeitlich hoch aufgelöste Information und relativ leichte Bergung. Der
erste Projektteil sieht die Sammlung von KCA vor der Küste Neuseelands
vor sowie die Analyse der gespeicherten geochemischen Signale, mit denen
wir die Ozeantemperatur bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen
können (das großräumige Klimasignal). Zweitens wird die neue Information
in ein Schema der GCM-Evaluierung einfließen, das die Fähigkeit der
verschiedenen globalen Modelle zeigt, das großräumige Klima Neuseelands
abzubilden. Der dritte Teil widmet sich schließlich numerischen
Simulationen mit einem regionalen Atmosphärenmodell, um den Wert der
Einbeziehung des KCA-basierten Kriteriums für die regionale
Klimamodellierung festzustellen. Der Fokus hier liegt auf dem
Hochgebirgsklima und den Gletschern in den Südlichen Alpen (das
Impakt-Signal). Die regionale Modellierung wird zudem enthüllen, welche
physikalischen Prozesse das Potenzial von KCA als Klima-Indikator
beeinflussen. --- Das Projekt bündelt die Expertise von drei
Schwerpunkten (Paläoklimatologie, Klima der Südlichen Hemisphäre und
Klimamodellierung) im Rahmen einer Forschungspartnerschaft, die die
Ziele des Projekts maßgeblich stützt. Die Impulse der potenziellen
Resultate werden aber deutlich über die Fallstudie hinausreichen. Sie
werden zeigen, wie man die zwei verschiedenen Welten der
Klimamodellierung und der Klima-Indikatoren in einem systematischen
Schema kombiniert, inklusive der Rolle von KCA, zugunsten von
Fortschritten in der regionalen Klimamodellierung und Feststellung von
Klimafolgen auf regionaler und lokaler Ebene. Diese Aussichten besitzen
einen generischen Wert für die aktuelle Klimaforschung.
Involved:
Contributing FAU Organisations:
Funding Source