The interplay of multisensory causal inferences and attention in audiovisual perception (ETI)

FAU own research funding: EFI / IZKF / EAM ...


Acronym: ETI

Start date : 01.01.2022

End date : 31.12.2022


Project details

Scientific Abstract

In seiner alltäglichen Umgebung wird der Mensch mit zahlreichen sensorischen Signalen in verschiedenen Sinnesmodalitäten konfrontiert. Dabei nimmt der Mensch diese Signale nicht als unabhängige Wahrnehmungsfragmente wahr: Unser Gehirn verknüpft und verbindet mühelos Wahrnehmungen über die verschiedenen Sinneskanäle hinweg, um eine multisensorische Wahrnehmung der Umwelt zu konstruieren (z. B. die verschiedenen Stimmen und Gesichter auf einer belebten Party). Um in einem solchen Szenario eine wahrheitsgetreue multisensorische Repräsentation aufzubauen, steht unser Gehirn vor zwei miteinander verknüpften Herausforderungen (neben anderen): Erstens das Problem der kausalen Inferenz: Das Gehirn sollte multisensorische Signale nur dann verknüpfen, wenn sie einer gemeinsamen Ursache entstammen, um zu vermeiden, dass Informationen der falschen Quelle zugeordnet werden (z. B. eine Stimme dem/der falschen SprecherIn). Zweitens das Problem der Aufmerksamkeitsauswahl: Unsere Umwelt bietet jederzeit eine Vielzahl multisensorischer Signale, aber wir können nicht alle auf einmal bewusst wahrnehmen, weshalb die multisensorischen Reize um unsere begrenzten Aufmerksamkeitsressourcen konkurrieren müssen. Um zu verstehen, wie das Gehirn die beiden Probleme gemeinsam löst, untersucht das vorgeschlagene Forschungsprojekt wie Aufmerksamkeitsprozesse mit multisensorischen kausalen Schlussfolgerungen auf der Wahrnehmungs- und neuronalen Ebene interagieren. Dafür werden psychophysikalische und neurophysiologische EEG-Methoden mit computergestützter Modellierung kombiniert .

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