Third Party Funds Group - Overall project
Start date : 01.01.2015
Die Verbindung von Gender und Übersetzung ist in den 1990er Jahren in den Blick der vorwiegend kanadisch und US-amerikanisch geprägten Translation Studies feministischer Prägung gerückt, ohne dass über die Analyse von Fallstudien und jenseits einzelner Versuche, den Gegenstandsbereich theoretisch wie methodologisch abzustecken bis heute eine grundlegende und weiterführende historische Systematisierung erfolgt wäre. Dass die Literatur von Frauen und von Männern in den europäischen und von Europa geprägten kolonialen und postkolonialen Gesellschaften unterschiedlichen Bedingungen der Produktion und Rezeption ausgesetzt waren, das haben inzwischen zahlreiche Forschungen im Bereich der Gender Studies klar belegt. Wie dieser Unterschied sich auf den Bereich der literarischen Übersetzung auswirkt, ist allerdings nie wirklich systematisch im interkulturellen Vergleich untersucht worden. Ziel des Forschungsprojekts ist es, eine solche Systematisierung des Forschungsgegenstandes Literaturübersetzung und Geschlechterdifferenz zu entwickeln.
Wir gehen davon aus, dass Übersetzungspraktiken von ästhetischen, kulturellen, politischen und sozialen Kontexten geprägt werden und dass sie deshalb mit Bezug auf die diskursiven, institutionellen und materiellen Bedingungen der literarischen Zielkultur zu analysieren sind und berücksichtigt drei zentrale Leitachsen: